Heute wollte ich auf dem Stadtrundgang "Rund um Winterthur" die Etappe Steig ablaufen. Beginn Bahnhof Kempthal. Der ist, wie schon einmal erwähnt, ein unwirtlicher Ort. Man muss unter der Bahnhlinie durch und über die Autobahn und dann steil hoch auf einen Wanderweg der eher einem trockenen Flussbett ähnelt, stets der Autobahn entlang.
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Jedoch mit dem unerwarteten Sonnenschein und leichten Föhn wurde die Wanderung zum Erlebnis. Allerdings, wieder kann ich nicht zählen wie oft ich mich verlaufen habe. Nicht nur weil ich ein wirklich schlechtes Orientierungsvermögen habe sondern weil die Wanderwege sehr sehr schlecht ausgeschildert sind.
Was hilft es mir wenn hin und wieder am Weg ein Pfosten steht mit einem gelben Täfeli und darauf einer schwarzen Wandererfigur, wenn es mich nicht orientiert wohin der beschilderte Weg geht oder welchen der zwei oder drei Wegmöglichkeiten ich zu nehmen habe um an einen bestimmtenn Ort zu gelangen.
Doch weiter mit der Wanderung. Ziemlich lange führt der Weg, zwar im Wald, an der Autobahn entlang, der Lärm ist unglaublich. Aber dann endlich weg von der Autobahn ging es die Steig hinauf. Die hat ihren Namen nicht von ungefähr. Im langsamen Tritt habe ich die gefühlten 45 Grad Steigung hinaufgeschnauft und schliesslich war auch dieser Aufstieg im schattigen Wald zu Ende.
Eine wunderschöne Aussicht hat mich empfangen. Die Hochebene von Brütten. Das Foto gibt das Erlebnis nicht richtig wieder.
Da kommt man aus dem etwa 450 Meter hoch liegenden unzweifelhaft schönen Winterthur, der Stadt die von sieben Hügeln umrahmt ist, auf eine Höhe von etwa 600 Metern und hat das ganze Alpenpanorama vor sich, von der Wildgrubenspitze bis zum Napf..
Die Hochebene von Brütten
Die schöne Jugendstilkirche im schönen Dorf von Brütten. Auf dem Kirchhügel befindet sich auch der vermessungstechnische Mittelpunkt des Kantons Zürich. (Mit einer Steinsäule dokumentiert.)
Auf der Hochebene bin ich gelaufen und gelaufen, immer wieder durch ein Stück Wald, ich wusste schon längst nicht mehr wo ich war.
Hier steht drauf was ein Wanderer wissen will, aber mir hat es nicht viel geholfen, weil ich an keinen dieser Orte wollte.
Noch einige Kilometer hatte ich abzulaufen bis ich endlich oberhalb von Wülflingen, einem Ortsteil von Winterthur, stand, und es galt weiter zu laufen auf der Strasse mit ihren vielen Kurven abwärts. An zwei Lamas vorbei, die mich interessiert gemustert haben. Weiterlaufen. Bis zum Bus. Dann war ich fertig!
In der Nachschau sehe ich, dass ich an einem Tag gleich zwei Etappen des Stadtumgangs gelaufen bin. Kein Wunder ist mir der Weg so lang vorgekommen.
waltraut - Mittwoch, 22. November 2017, 20:44