Spitzenträume
Ich durfte an einer Führung in der mehr als 100 Jahre alten Schweizer Stickereifirma Forster Rohner AG in St. Gallen teilnehmen. Für Liebhaberinnen von Textilien war dies fast ein Rundgang durchs Paradies. Ein sehr lärmiges Paradies allerdings.
Der Textiltechnologe erklärt uns seine Arbeit
Wir durften in alten Musterbüchern und Archivschachteln stöbern. Die Firma hat in ihrem Archiv mehr als 400 000 Stickereimuster aufbewahrt.
Dass die Firma traditionsbewusst ist sieht man nicht zuletzt an dem uralten Exemplar einer Schifflistickmaschine, das inmitten der meterlangen Hochleistungsautomaten steht. Der grössere Teil der Produktion wird in China und in Rumänien angefertigt, auf eigenen Maschinen jedoch.
Trotz aller Automatisierung bedarf es doch auch präziser Handarbeit, sei es beim Aussticken eines einzelnen Spitzenentwurfs, beim freihändigen Ausschneiden der Motive, beim Überprüfen jeder einzelnen Stoffbahn auf Fehler und beim Aus- und Nachbessern dieser Fehler. Es ist kein Wunder dass gute Spitzenstoffe kostspielig sind.
Bereits ihre Herstellung ist aufwendig. Für diese Spitze wird zuerst die untere Lage auf weissen "Azetatstoff" gestickt, darauf kommt wiederum eine Lage Azetatstof und auf dieses Sandwich werden die obersten Motive gestickt. Daraufhin wird der Azetatstoff "ausgebrannt", so dass nur die Motive auf dem Spitzenhintergrund zu sehen sind. (Auf Bild 6 in weiss.)
Wikipedia weiss dazu nur "Luftspitze/ Ätzspitze entsteht durch maschinelles Übersticken eines Stoffgrundes und anschließendes Beseitigen des überflüssigen, nicht überstickten Grundes. Das Ergebnis ist ein durchbrochener Stoff, der aus einer gewissen Entfernung aussieht wie Nadelspitze. Heute besteht der Stickgrund aus einem wasserlöslichen bzw. nicht temperaturbeständigen Material."
ForsterRohner produziert hauptsächlich Haute Couture Spitzen- und Stickereistoffe, wie die Wollspitze von Michelle Obamas Inaugurationskleid.
Der Textiltechnologe erklärt uns seine Arbeit
Wir durften in alten Musterbüchern und Archivschachteln stöbern. Die Firma hat in ihrem Archiv mehr als 400 000 Stickereimuster aufbewahrt.
Dass die Firma traditionsbewusst ist sieht man nicht zuletzt an dem uralten Exemplar einer Schifflistickmaschine, das inmitten der meterlangen Hochleistungsautomaten steht. Der grössere Teil der Produktion wird in China und in Rumänien angefertigt, auf eigenen Maschinen jedoch.
Trotz aller Automatisierung bedarf es doch auch präziser Handarbeit, sei es beim Aussticken eines einzelnen Spitzenentwurfs, beim freihändigen Ausschneiden der Motive, beim Überprüfen jeder einzelnen Stoffbahn auf Fehler und beim Aus- und Nachbessern dieser Fehler. Es ist kein Wunder dass gute Spitzenstoffe kostspielig sind.
Bereits ihre Herstellung ist aufwendig. Für diese Spitze wird zuerst die untere Lage auf weissen "Azetatstoff" gestickt, darauf kommt wiederum eine Lage Azetatstof und auf dieses Sandwich werden die obersten Motive gestickt. Daraufhin wird der Azetatstoff "ausgebrannt", so dass nur die Motive auf dem Spitzenhintergrund zu sehen sind. (Auf Bild 6 in weiss.)
Wikipedia weiss dazu nur "Luftspitze/ Ätzspitze entsteht durch maschinelles Übersticken eines Stoffgrundes und anschließendes Beseitigen des überflüssigen, nicht überstickten Grundes. Das Ergebnis ist ein durchbrochener Stoff, der aus einer gewissen Entfernung aussieht wie Nadelspitze. Heute besteht der Stickgrund aus einem wasserlöslichen bzw. nicht temperaturbeständigen Material."
ForsterRohner produziert hauptsächlich Haute Couture Spitzen- und Stickereistoffe, wie die Wollspitze von Michelle Obamas Inaugurationskleid.
waltraut - Mittwoch, 23. September 2015, 19:09