feiern

Mittwoch, 20. Dezember 2006

Weihnachtsstress - selbstverschuldete Unmündigkeit

Warum man eigentlich den ganzen Weihnachtstress mitmache, diese Frage versucht der Psychoanalytiker Peter Schneider im heutigen TagesAnzeiger folgendermassen zu beantworten.
Weihnachten erzeugt in uns eine emotionale Pattsituation: einerseits wissen wir, dass wir über die Tatsache der Geburt Christi ehrfürchtig staunen sollten, andererseits legt die säkulare Deutung "lustiges Judihui" nahe. Diese zwei widersprüchlichen Tendenzen bewirken, so der Psychoanalytiker, eine Übersprungshandlung, ein bekanntes Phänomen der Verhaltensforschung.
Die als "unglaublicher und sinnloser Stress beklagten Weihnachtsktivitäten" seien solche Übersprungshandlungen. Darüber kann man denken, was man will, aber Schneiders Schlussfolgerungen sind interessant:
Er beruft sich auf Kant und dessen Ratschlag, sich aus der "selbstverschuldeten Unmündigkeit" zu befreien, nämlich "sapere aude!" Das heisst etwa: Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!
Kurz: niemand kann einem die Entscheidung abnehmen, wie man Weihnachten zu feiern hat, weder die Kinder noch die Verwandtschaft und auch nicht die Konsumgesellschaft. "Denn der Weihnachtstress ist ein Ausdruck selbstverschuldeter Unmündigkeit ganz im kantschen Sinne..."
Denke!

Donnerstag, 30. November 2006

Geburtstag und Nanopublikum

Heute vor einem Jahr habe ich siebensachen gestartet und ich staune darüber, wie schnell die Zeit vergangen ist. Am Anfang war ich schon stolz, als ich es eine Woche durchgehalten hatte, inzwischen gehören siebensachen zu meinem Alltag.
Gert Selles Buch hat mich damals angeregt "kulturelle Positionsbestimmungen" zu versuchen.
330 Beiträge habe ich "gepostet" und 494 Bilder veröffentlicht.
Wieviele Besucher ich hatte, weiss ich nicht. Kommentare dürften es nach meinem Geschmack ein paar mehr sein, aber ich kann auch mit meinem "Nanopublikum" gut leben. Klein aber fein, sagte das nicht schon Goethe?

Freitag, 20. Oktober 2006

Halloween

Bald ist es wieder so weit. Halloweenfeste wurden bereits 1975 auf Burg Frankenstein mit Riesenerfolg für Angehörige der US-Army veranstaltet. Sie finden auch heute noch statt.
"If you love to be frightened, then don’t miss the annual Halloween festivities at Frankenstein Castle. You’ll be able to walk through the Frankenstein Castle and see all kinds of horrific monsters, vampires, werewolves, and ghosts. Be sure to bring a friend—after all, you never know what comes out after dark! This tour is not recommended for children under the age of 16. Bring Euros."
Auf Burg Frankenstein, die Namensgeberin war für Mary Shelleys Roman "Frankenstein oder der moderne Prometheus", findet heute abend die erste einer Reihe von "Grusel-Live-Events" statt. Hier Monsterfotos von einem solchen Anlass.
"Lassen Sie sich faszinieren von zahlreichen Bühnenshows und 60 lebenden Monstern. Wir machen Ihre Albträume wahr! Trauen Sie sich in die nebligen Nächte der Burg Frankenstein."
bat
Hier eine Anleitung, wie man sich ein Halloweenkostüm aus einem alten Regenschirm basteln kann.

Montag, 25. September 2006

Zünftig aufs Oktoberfest

Um stilecht aufs Oktoberfest zu gehen, scheint eine Lederhose unerlässlich. Was es mit dem alpinen Beinkleid auf sich hat, warum es sich in Bayern überhaupt so verbreiten konnte, lässt sich hier nachlesen.
Es waren vor allem Adlige, die Tracht und damit die Lederhose förderten. Zum Beispiel Erzherzog Johann (1782-1859), Bruder von Kaiser Franz II. Der Erzherzog war der grosse Modernisierer der Steiermark und wurde für die Bewohner zur Identifikationsfigur. Seine Volksverbundenheit äusserte sich in engen Kontakten zu den Menschen, dem Tragen der einheimischen Tracht und dem Sammeln und der Förderung der materiellen und geistigen Kultur des Landes.
In Bayern war die Entwicklung ähnlich Die Angehörigen des bayerischen Königshauses gaben sich trachtenfreundlich und bevorzugten die Lederhose vor allem bei ihren feudalen Jagdgesellschaften.
lederhosenmuseum
Im virtuellen Lederhosenmuseum kann man sich mit den Feinheiten des "Kultkleidungsstückes Nummer 1" auseinandersetzen.
Als Sepplhose kennt man das gute Stück im nichtbayrischen Ausland. Meist ist mit dem Begriff Unkenntnis und Spöttelei verbunden.
sepplhut
Mit dem Sepplhut allerdings hätte man letztes Jahr fast in Schwierigkeiten kommen können, ein Wiesn Wirt wollte diese Kopfbedeckung in seinem Zelt verbieten. Er sagte, es habe sich bei den Sepplhut-Trägern um angetrunkene, potenzielle Krawallmacher gehandelt. Die Anschauung zeigt, dass er so unrecht nicht hat.

Montag, 18. September 2006

Oktoberfest

Schon als Kind gefiel mir der Toboggan, wir standen davor und lachten über die Leute und ihre komischen Verrenkungen, wenn sie die schiefe Ebene hinaufkommen wollten. Heute sind alle ganz cool und trainiert, keiner hängt mehr am Geländer und strampelt mit den Beinen. Es ist lange nicht mehr so lustig. Aber vielleicht nachts, wenn das Bier seine Wirkung zeigt?

tobogan

Heute finde ich vor allem die Holzkonstruktion des Toboggan uns seinen Antrieb sehenswert.
Toboggan ist ja eigentlich ein indianischer Schlitten, aber "Die Bezeichnung Toboggan wurde auch für eine Anlage adaptiert, die man auf Jahrmärkten, zum Beispiel dem Münchner Oktoberfest, antreffen kann. Aus dem Jahr 1900 stammt eine Postkarte mit einem Toboggan in Paris. 1906 baute der Badener Anton Bausch nach dem Vorbild aus Paris den wahrscheinlich ersten deutschen Toboggan. Als Kirmesattraktion standen die Bahnen lange Zeit auf allen Festplätzen. Heute sind jedoch nur noch wenige dieser Anlagen unterwegs. Moderne Fun-Häuser haben den Förderbandaufzug als Element übernommen." (Wikipedia)
Das Bild ist vom letzten Jahr.

Für alle, die nicht aufs Oktoberfest gehen können, ein wenig Lederhosenstimmung:

leder-2 leder-1
Windup Hopping Lederhosen
Lederhosen, which literally means "leather pants," are a traditional folk costume worn mostly in the mountainous regions of Bavaria and Austria. They are a happy sort of short trouser that love music and dance. So next time you have cause for celebration or revelry, wind up these 3", hard plastic folkpants and watch them hop about! After all, what good is a party without Lederhosen?

Freitag, 1. September 2006

Happy Birthday to You

Er hat heute Geburtstag, ich wünsche ihm für das neue wichtige Lebensjahr viel Glück.

lukas-geburtstag

Sonntag, 20. August 2006

Ins Wasser gefallen

Seit dreizehn Jahren machen wir unser Strassenfest am letzten Samstag in den Sommerferien. Am nachmittag gibt es Kaffee und Kuchen, am Abend wird grilliert. Alle bringen etwas mit, Kuchen oder Salate, und es ist immer sehr lustig, man lernt neue Leute kennen und sitzt manchmal bis in die tiefe Nacht hinein zusammen. Auch Ehemalige finden sich hier regelmässig ein.

leefest1

Dieses Jahr konnten wir den Kuchen noch bei Sonnenschein geniessen, aber der Rest wurde verrregnet. Zum Glück haben wir eine Freitreppe in der Nähe, darunter konnten wir uns zurückziehen, ins Wasser fallen muss das Fest also nicht.

Sonntag, 21. Mai 2006

Begegnen und Vernetzen

Meine Freundin aus Berlin wollte wissen, was denn ein Apero sei.
Apéro oder einfacher Apero bedeutet soviel wie Aperitif. Es ist ein typischer Helvetismus der aber nicht nur die alkoholischen Flüssigkeiten meint, sondern vielmehr den Anlass und die Häppchen dazu.

apero2

So gibt es in Luzern den Energie-Apero, den man erst geniessen kann nachdem man sich einen Vortrag zum Thema Energieeffiziente Haushaltgeräte und Küchenabluft angehört hat. In Bern gibt es den Zyschtigs-Apero (damit es nicht wieder fragendes Kopfschütteln in Berlin gibt: Zyschtig heisst Dienstag) im Zentrum Paul Klee als "Stadtgespräch zum gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Lebens Berns".
Es gibt Aperos bei Geschäfteröffnungen und bei Buchvernissagen, bei Hochzeiten und an Neujahr. Für die Erstsemestrigen werden Aperos veranstaltet und nach Stadtführungen.
Begegnen und Vernetzen sind die Anliegen solcher Anlässe. Wer es geschickt anstellt, kann sich wahrscheinlich jeden Abend an diversen Orten mit Aperohäppchen durchfüttern.
Zahlreiche Caterer bieten ihre Dienstleistungen an. Wer es lieber selber organisiert findet überall Rezepte für Partybrote, Fingerfood und Aperogebäck. Die klassische Herrentorte pikant von früher gibts ja leider nicht mehr.
Bereits 1960 hat das Fülscher-Kochbuch, die Bibel der Schweizer Kochkunst, die feine Lebensart erkannt und bot Rezepte für kleine Häppchen an, die man mit Spiesschen auf einen Kohlkopf oder eine Grapefruit steckt. Vielleicht wie hier?

apero1

Heute gehen die Trends beim Apero hin zu ungewöhnlichen Locations. Da bietet sich die Gemälde-Galerie an oder das Museum, aber auch in der Masoala Regenhalle des Zürcher Zoos, im Tiger-Unterstand oder im Elefantenhaus kann man einen Apero veranstalten.

Mittwoch, 3. Mai 2006

Maibaumstehlen

Der Böög ist ja nun wieder zurückgekommen und die NZZ befasst sich mit dem Maibaum-Diebstahl und berichtet über den 52. Maibaumklau der Unterbrunner Burschen in Pullach.
Die Polizei, so die NZZ, schaut traditionellerweise beim Maibaumklau untätig zu: "Maibaum-Diebstahl ist in Bayern kein Delikt sondern Brauchtum." Dies zeigt sich auch darin "dass vor einiger Zeit der Maibaum im Flughafen-Biergarten von der Flughafen-Polizei geklaut wurde, die damit der Flughafen-Feuerwehr zuvorkam."

Freitag, 28. April 2006

Maibaum und Böög

Hätten die Zürcher ihren Böög so bewacht, wie die Baierbrunner ihren Maibaum, wäre er ihnen sicher nicht entführt worden.
maibauma Ein Maibaum beginnt im Dezember, wenn die Tanne im Forstenriederpark gefällt wird. Am Faschingsdienstag wird er ins Dorf gefahren und an seinen geschützten Lagerort gebracht. Die Blasmusik begleitet diesen Anlass. Von der Dorfjugend wird der Baum dann entrindet und geglättet und danach oben in schlangenförmigen Streifen und unten in Rauten blauweiss bemalt.

Eine Ehrenwache passt auf, dass die Burschen der Nachbargemeinden nicht etwa den Maibaum stehlen. Das wäre eine Schmach für die Baierbrunner und sie müssten den Baum mit Freibier und Brotzeit wieder auslösen. Das ist zum Glück noch nie passiert, aber „1975 gelang es den Baierbrunnern, den Schäftlarner Baum zu stehlen. Er wurde über den Schorner Weg, Oberdill und den Forstenrieder Park transportiert und kam erst zum Morgengrauen in Baierbrunn an,“ heisst es auf der Webseite der Maimusi.

Für die Wache werden jede Nacht zwei bis vier Burschen eingeteilt, und die „Madln“ bringen ihnen Brotzeit und leisten ihnen Gesellschaft.
Seit 1929 gibt es in Baierbrunn der Maibaumbrauch. 1939 hat der Blitz den Baierbrunner Maibaum zerstört und er musste umgeschnitten werden. „Die schlechten Erfahrungen, die die Schäftlarner 1938 dabei machten, als sie sich weigerten eine Hakenkreuzfahne aufzuhängen, umgingen die Baierbrunner dadurch,“ heisst es auf der Website.

Vor dem Aufstellen des neuen Maibaums wird der alte umgelegt, in Stücke zerschnitten und versteigert.

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Baierbrunn gehört noch zu den wenigen Gemeinden in der der Baum von Hand mit speziellen Stangen aufgestellt wird, vorher werden ihm noch die Kränze angebunden und ein vergoldeter Gockel kommt auf die Spitze.

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Früher habe ich selbst einmal beim Maibaumfest in Baierbrunn mitgemacht.

Hier ein Bild vom brennenden Böög 2005

boeoeg

entfuehrt Dieses Bild des entführten Böögs haben die Entführer ins Internet gestellt, am Tatort haben sie, laut TagesAnzeiger einen Schokolade-Osterhasen sowie ein Emblem mit Hammer und Sichel hinterlassen. Am Sechseläuten wurde ein Ersatz-Böög verbrannt. Es wird spekuliert, dass der entführte Böög am 1. Mai eine Rolle spielen wird.










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