Teppichkunst aus Marokko wird im
Museum Bellerive noch bis Ende Januar 2017 gezeigt. Es ist eine schöne Ausstellung, der Besuch lohnt sich.
Ein kleiner Berberstamm der im Grenzgebiet zwischen Algerien und Marokko nomadisch lebte, musste nach der Unabhängigkeit von Marokko 1956 sesshaft werden. Statt in Zelten wohnen die Menschen nun in kleinen Häuschen, mit Erd- oder Betonboden. Mit selbst gewebten Teppichen auf selbstgemachten Webstühlenaus mit ungefärbter Naturwolle haben die Frauen diese Böden zum Schlafen und Leben tauglich gemacht.
In den 1980er Jahren fanden sie Zugang zu gebrauchten Kleidern aus westlichen Sammlungen. Dieses bunte "Rohmaterial" in Streifen geschnitten oder aufgetrennt verwebten die Frauen nun zu flauschigen, vielfarbigen Teppichen und Decken in traditioneller oder frei empfundener Musterung.
Das
Museum bietet im November verschiedene Workshops zum Thema Weben an. Am 29.1.2017 ist Finissage mit freiem Eintritt. Danach wird das Museum geschlossen.
Eine Publikation ist erhältlich: "Maroc, couleurs désert".
waltraut - Sonntag, 23. Oktober 2016, 16:10