food and drink

Dienstag, 4. November 2008

Von der Olive zum Öl

Mit dem Ernten allein ist es nicht getan, man will ja Öl haben. Dazu werden die Oliven in die Frantoio, die kleine private Ölmühle von Marisa gebracht.
Zuerst werden die Oliven gewogen, dann gewaschen und die restlichen Blätter herausgespült.
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In einem Mahlwerk werden die Früchte mit den Steinen zerkleinert und danach einige Zeit mit grossen rumpelnden Steinwalzen zerrieben, damit auch wirklich alle Ölzellen geöffnet werden. Es herrscht ziemlicher Lärm und es entsteht ein ganz besonderer Duft nach Öl, Oliven und Gras.
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Dann wird der ziemlich unansehnliche graubraune Brei auf runde Matten aufgebracht und diese werden zu einen Turm gestapelt,
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der dann in der hydraulischen Presse mit 400 kg/cm2 zusammengedrückt wird.
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Dabei tropft das dunkelbraune Öl heraus. Es wird in die Zentrifuge geleitet aus der es als hellgrünes, leicht trübes Olivenöl bester Qualität herausläuft.
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Um das neue Öl zu verkosten, gibt es traditionellerweise eine Bruschetta, das sind auf dem Feuer geröstete Brotscheiben über die das frische grüne, leicht bittere Öl gegossen wird.
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Es schmeckt einzigartig. Wer diesen ganzen Ablauf miterlebt hat, wird Olivenöl wohl mit besonderem Respekt geniessen.
Übrigens: die Ausbeute war hier rund 18 Prozent, das ist ein sehr gutes Resultat.
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Als Rückstand bleibt zwischen den Matten ein dünner trockener brauner Fladen, den Marisa einem anderen Betrieb verkauft, der ihn mit höherer Temperatur nochmals auspresst und schlussendlich gibt es daraus Tierfutter,

Samstag, 11. Oktober 2008

Soulfood für Halloween

Es erstaunt mich immer wieder, dass es Leute gibt, die ihr Essen absichtlich grauslich und eklig gestalten. Auch an Halloween möchte ich mit Appetit zuschlagen können und mich nicht vor einem gebackenen Katzenkistchen, einem Hirn aus Jellypudding oder Eyeball Caprese vom Evil Mad Scientist - durchaus witzig zum Anschauen - ekeln müssen.

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Dieses Flying Spaghetti Monster stammt auch aus der Küche des Evil Mad Scientist, mit genauer Anleitung wie man die essbaren Glotzaugen herstellt. Viel Spass.

PS: Wissen Sie welche Bewandtnis es mit dem Flying Spaghetti Monster, kurz FSM, auf sich hat? Hier nachlesen!

Donnerstag, 18. September 2008

Herbstgenüsse

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Früchte des Maroni Baums, besser gesagt der Edelkastanie. Sehr spitzige Stacheln. Wenn die Früchte auf der Strasse liegen sieht es aus wie eine Versammlung kleiner grüner Igel.
Nicht nur gebratene Maroni sind fein, auch karamelisierte und das schweizerische Vermicelles ist gut und üppig.

Mittwoch, 10. September 2008

Der 999ste Beitrag

Heute gab es zum Mittagessen blaue Bohnen. Leider ist die Blaue Hilde beim Kochen wieder grün geworden, aber sie hat einen guten Geschmack und ist fadenlos.
Bohnen_1
Im Internet habe ich unter Blauhilde herausgefunden, dass es in der Schweiz rund 50 verschiedene Sorten Stangenbohnen gibt, die so schöne Namen tragen wie Posthörnli, Weinländerin, Vaters Dicke oder eben Blauhilde. Die Sorten sind über Generationen hin gezüchtet worden und sind an die örtlichen klimatischen Bedingungen und an die Böden bestens angepasst.
bohnensorten
Wie bei anderen landwirtschaftlichen Produkten geht auch bei den Bohnen die Tendenz hin zu Einheitssorten, es ist also wichtig, in den Familiengärten und in kleinen Betrieben die alten Sorten am Leben zu halten.

Donnerstag, 21. August 2008

Zwetschgendatschi

Bayrische Kindheitserinnerungen! Am liebsten frisch, mit Hefeteig ganz dünn vom Blech, die Zwetschgen geviertelt und mit der Schale nach unten oder auch mit Mürbeteig dann manchmal gedeckt. Auch meine Schwägerin Hanni bäckt einen legendären Zwetschgendatschi.

Sonntag, 29. Juni 2008

Johannisbeer-Baisertorte

Mit Johannisbeeren vom eigenen Strauch, serviert am neuen Gartensitzplatz. So lässt sich der Sonntagnachmittag geniessen.

johannisbeerkuchen

125g weiche Butter
250g Mehl
50g Zucker
Prise Salz
1 Ei
miteinander kurz verkneten. Ca 30 Minuten in den Kühlschrank legen. Dann ausgewallt in eine Springform legen und am Rand hochziehen. Bei 200 Grad ca 20 Minuten backen.
Nach dem Auskühlen mit dünn ausgewalltem Marzipan (100g) belegen.
3 Eiweiss zu Schnee schlagen
125g Zucker laufend dazugeben
100g gemahlene Mandeln und
30g Speisestärke und
300g Johannisbeeren darunterziehen.
Die Mischung auf den Teigboden geben und bei 180 Grad nochmals eine Stunde backen. Wenn die Oberfläche zu dunkel wird mit Alufolie bedecken.

Donnerstag, 26. Juni 2008

Blaues Eis

Wir waren heute wieder einmal auf dem Flughafen und es gab so viel zu tun und zu schauen und herumzurennen dass das Essen und Trinken etwas zu kurz kam. Zum Trost habe ich dann ein Gelati azzurro spendiert, vom Glacestand am Bahnhof Winterthur, das angeblich nach Kaugummi schmeckt.
blaue-glace

Donnerstag, 19. Juni 2008

Die Herrscher der Grillzange

Grad mal fünf Minuten hatte ich Zeit um den kulturwissenschaftlichen Blick auf die Männer am Grill darzulegen. Für alle, die es genauer wissen wollen, hier etwas ausführlicher.
Die wenigen wissenschaftliche Texte zum Grillverhalten der Geschlechter schreiben die gleichen Klischees voneinander ab. Der einzige, der versucht hat zu erklären, was denn eigentlich am häuslichen Grill abgeht, ist Tolksdorf. 1973 hat er den Text: Grill und grillen geschrieben. Von einem Projekt Grillen und Lebensstil an der Uni Freiburg (D) weiss ich nur aus zweiter Hand. Tolksdorf und Das kulinarische Dreieck des Ethnologen/Kulturanthropologen Lévi-Strauss habe ich hier ebenfalls zu meinem Erklärungsversuch beigezogen.
Für Tolksdorf ist eine Mahlzeit ein Symbolsystem. Das heisst, an welchem Ort zubereitet oder gegessen wird, welche Speisen von wem verzehrt werden, wer zur Gruppe der Speisenden gehört, hat symbolischen Wert - auch was die Beziehung der Geschlechter angeht.
Wir schätzen die Mahlzeit anders ein ob wir am Küchentisch essen oder an einer Hochzeitstafel, ob wir ein Birchermuesli oder eine Symphonie von der Bio-Gänseleber mit Chili, Litschi und Süßholz aromatisiert verspeisen, ob es ein Dinner zu zweit oder ein Arbeitsessen ist.
Grillieren ist auch eine Mahlzeitensituation, ein Bedeutungssystem.
1. Der Ort des Grillierens ist die Natur, mit dem Naturelement Feuer, im einfachsten Fall nur mit einem Holzstecken.
Das Kochen hingegen braucht Kultur, etwas vom Menschen Geschaffenes, die Küche, einen Herd, einen Topf.
Die Natur ist traditionellerweise dem Mann zugeordnet, die Kultur der Frau.
2. Das Grillen ist eine bewusst öffentliche Angelegenheit, mitten unter den Leuten die zum Essen gekommen sind. Diese können zuschauen, kommentieren, können die Geschicklichkeit des Grillchefs bewundern und ihn mit Bier versorgen.
Die Öffentlichkeit ist die prestigeträchtigere Sphäre, sie ist dem Mann zugeordnet – „in der Küche waltet die züchtige Hausfrau“.
3. Grillieren ist zwanglose Geselligkeit. Die Manieren gelten hier weniger. Man kann aus der Hand essen, bedient sich selbst, es gibt keine Sitzordnung.
Gute Manieren sind eine kulturelle Errungenschaft und damit Frauendomäne: „Willst Du wissen was sich ziemt, frag nur bei edlen Frauen an.“ Wo es rauer zu und her geht, im Militär, bei den Pfadfindern, den Trappern und Cowboys, dort ist Männerland und Lagerfeuerromantik.
4. Beim Grillieren geht es um Fleisch, um grosse Fleischstücke. Fleisch war immer ein teures Nahrungsmittel, das traditionellerweise den Männern (die ja hart arbeiten müssen) zusteht. Für die Frauen gibt es Salat.
5. Grillieren ist eine Zubereitungsmethode, die „verschwenderisch“ ist, der Fleischsaft tropft heraus, das Fleisch verbrennt zum Teil. Es ist eine Methode, die den in der Hierarchie oben stehenden zukommt.
In Kulturen, die sparen müssen, wird das wertvolle Fleisch gesotten, damit alle Säfte erhalten bleiben. Grillieren ist aristokratische Verschwendung sagt der Ethnologe Claude Levi Strauss, während Kochen plebeiische Sparsamkeit dokumentiert.
NB: Ganz eindeutig ist Grillieren eine männliche Betätigung, nur Männern kann es einfallen, Grillmeisterschaften zu veranstalten und Grillrekorden nachzujagen.
barbecue

Montag, 9. Juni 2008

Heuschrecken in Knoblauchbutter

Alles was essbar ist, wird irgendwo von irgendjemand mit grossem Appetit verspeist. Kürbisse galten noch vor 15 Jahren als Schweinefutter und dass Sushi bei uns so beliebt wird, hätte sich vor zehn Jahren auch niemand vorstellen können. Hingegen sind Innereien wie Hirn und Lunge aus der Mode gekommen.
"They're packed with protein" schreibt das Time Magazine über Käfer, Maden, Heuschrecken und Spinnen als menschliche Nahrung, ausserdem seien sie "environmentally friendlier" als anderes Fleisch. Als Vegetarierin könnte mich dass alles kühl lassen, ich werde wohl nie in die Lage kommen, ein Käferrisotto oder frittierte Kakerlaken oder Heuschrecken essen zu müssen. Und für die Fleischfresser: was sind Shrimps und Garnelen schon anderes als riesige Insekten?
Dass eine Kakerlake 44 Prozent ihres Futters in body substance umsetzt, ein Rind aber nur 10 Prozent - mit hochwertigem Futter wohlgemerkt - und dazu noch wacker zum CO2 Ausstoss beiträgt kann einen aber schon zum Nachdenken bringen.
(Mehr zum Thema)
Ein Rezept für Heuschrecken in Knoblauchbutter von der Expo 2000.

Dienstag, 3. Juni 2008

Elegante Bierträger

bieretasche
Für zwei Dosen reicht die kleine Tasche, in der grossen kann man drei Flaschen transportieren. Gesehen in der Buchhandlung Obergass in Winterthur.

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