switzerland

Dienstag, 9. Januar 2007

Geldscheine und Zauberzahlen

Tanzzahl, Lochzahl, Chamäleonzahl, Zauberzahl - bis heute morgen waren das für mich nichtssagende Begriffe. Bis heute morgen war mir auch nicht bewusst, welch ein interessantes technisches Produkt eine Schweizer Banknote ist und was alles getan wird, um sie gebrauchs- und fälschungssicher zu machen. Dabei kommen solche Sicherheitskonzepte wie die oben erwähnten Zahlen, aber auch Kippfiguren, Mikrotext, Wasserzeichen und Guillochen zur Anwendung. Es lohnt sich wirklich, die Scheine genauer zu betrachten, auch wenn es nur eine Zehner-Note ist, von der immerhin fast 70 Millionen Stück im Umlauf sind.
zehnernote
Die Fünfziger Note der aktuellen Serie von 1995 mit Sophie Täuber-Arp zeigt zum ersten Mal auf einer Schweizer Banknote eine Frau, die wirklich gelebt hat und nicht bloss Symbolfigur ist, wie die Helvetia,
geldschein
Die Zweitklässler versuchten heute mit Augenschein möglichst viel Neues und Interessantes über Geldscheine und Münzen herauszufinden und weil sie ja seit kurzem bis 100 rechnen, taten sie dies nun mit Geldscheinen. Im Eifer des Rechnens setzen sie auch schon mal 30er oder 40er Banknoten ein.
Quelle: Schweizerische Nationalbank

Freitag, 5. Januar 2007

Betty Bossi als Feministin

Nun ist das feministische Rezeptbuch "Betty Bossi kocht vor Wut" verboten worden. Was die Berner Frauengruppe gegen Rassismus an Rezepten "für den feministischen Widerstand" gesammelt und herausgegeben hat, war zwar mit der Bemerkung "allfällige Ähnlichkeiten mit bestehenden Publikationen sind rein zufällig" versehen, aber dem Betty-Bossi-Verlag hat das nicht gefallen. Schweiz aktuell hat gestern abend darüber berichtet.

betty-bossi

Zu sehr hat das Buch in Format und Ringbindung an die schweizweit bekannten Kochbücher der Betty-Bossi-Kunstfigur erinnert.
Das Kochbuch ist weggegangen wie die warmen Weggli, allzuviele wird es nicht mehr zum Einstampfen geben.
Mehr darüber im Archiv der WOZ

Dienstag, 2. Januar 2007

Berchtold der falsche Heilige

Wir denken heute nicht an den Heiligen Berchtold, den gibt es im Heiligenkalender nämlich gar nicht. Ob wir heute an die Perchten denken, die grausligen Frauengestalten, die zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag im Alpenraum ihr maskiertes Unwesen treiben, ist auch nicht sicher.
In der Schweiz kennt man hingegen seit dem Mittelalter den Bärzelitag am 2. Januar. Er wird heute vor allem noch in Hallwil mit einem besonderen Maskentreiben der Bärzeli gefeiert.

baerzeli

Einen Bächtelistag wiederum feiert man am 2. Januar im Zürcher Unterland mit geselligem Beisammensein und der speziellen Bächteliswurst.
Der Berchtoldstag hat sich von der Reformation nicht vertreiben lassen und jetzt soll er dem "Einkaufsvergnügen" weichen?
Dagegen hilft nur strikte Konsumabstinenz.

Freitag, 22. Dezember 2006

Schulsilvester

Unsere neuen Hausmitbewohner haben sich besorgt erkundigt, wie sich wohl die Nachbarschaft zum grossen Schulhaus nebenan auswirken wird. Denn es ist Schulsilvester, der letzte Schultag im Jahr und dieser wird in unserer Region lärmig und übermütig begangen. Zumindest dort wo er nicht verboten worden ist.
Früher sind die Kinder mit Pfannendeckeln durch die Strassen gezogen, haben an den Türglocken geläutet um Geld oder Süssigkeiten zu heischen und sie haben Unfug getrieben, geraucht und getrunken. Bis das Ganze zum Ärgernis wurde.
Versuche, die Kinderschar mit schulischen Angeboten, mit Disco, Volleyballnächten zu domestizieren, hatten nicht überall Erfolg, in der Stadt Zürich wurde deshalb 2004 der jahrhundertalte Brauch verboten.
Bei uns scheint bisher alles friedlich verlaufen zu sein.

Samstag, 16. Dezember 2006

Schulschwänzen - ein Tabu

Vor ein paar Jahren wurden im schweizerischen Schulwesen "Jokertage" eingeführt, eine bestimmte Anzahl gesetzlich erlaubter "Schwänztage". Trotzdem, eine Studie hat herausgefunden dass bei den 13. bis 17jährigen jedes zweite Schulkind ab und zu die Schule schwänzt, 5,8 Prozent sind massive Schulschwänzer.
Hauptgründe sind Null Bock, Ausschlafen wollen und langweiliger Unterricht. Es sind aber nicht die Leistungsschwachen allein sondern auch Schüler, die sich unterfordert fühlen, schwänzen die Schule. Während die letzteren aber mit den Absenzen umgehen können, kann es bei den Leistungsschwachen bis zu einem Abrutschen in deliquentes Verhalten führen.
Die verbreitete Aussage, Schulabsentismus habe dramatisch zugenommen, kann die Studie nicht bestätigen, aus dem einfachen Grund, weil es bisher keine vergleichbaren Untersuchungen gab.
Interessant an der Studie ist, dass zwischen den Schulen Unterschiede im Schulabsentismus zu erkennen sind. "Schulabsentismusquoten werden damit zu einem neuen Qualitätsmerkmal von Schulen." Wer allerdings die Meinung vertrete, das Problem hätten einzig die Schulen zu verantworten, liege falsch. Die notwendige öffentliche und bildungspolitische Debatte finde jedoch nicht statt, Schulschwänzen gehöre zu den Tabuthemen.

Donnerstag, 14. Dezember 2006

In vier Landessprachen schweigen

calmyAussenministerin Micheline Calmy-Rey ist gestern von der vereinten Bundesversammlung zur zweiten Bundespräsidentin der Schweiz gewählt worden. Hauptsächlich wegen der Abwesenheit von 30 SVP-Nationalräten ist das Wahlergebnis schlecht ausgefallen, dabei hat die gleiche Partei gedroht in die Opposition zu gehen, falls ihr eigener sehr umstrittener Bundesrat Blocher nicht wieder gewählt würde.
Viele Schweizer Politiker haben Mühe mit dieser selbständigen und mutigen Frau aber auch die Moderatorin in der gestrigen Sendung 10 vor 10 im Schweizer Fernsehen zeigte wenig Sensibilität. Nachdem sie Calmy-Rey das schlechte Wahlergebnis so richtig unter die Nase gerieben hatte, zeigte sie noch negative Aussagen von Parlamentariern über die Person der Aussenministerin. Als sie dann noch Ausschnitte aus den Reisen der Bundesrätin brachte stellte diese sichtlich aufgebracht fest, sie habe durchaus nicht nur gelächelt und getrunken sondern stets die Interessen der Schweiz und der Schweizer verteidigt. Aber in der Schweiz sei man wohl der Ansicht eine gute Aussenministerin sei eine, die in den vier Landessprachen schweigen kann.
Mir gefällt Frau Calmy-Rey, sie hat Profil und Stil und ich wünsche ihr fürs Präsidialjahr viel Kraft.

Samstag, 25. November 2006

Kleider machen Damen

Im Textilmuseum St. Gallen ist noch bis zum 7. Januar die Ausstellung über Akris - Mode aus St. Gallen zu sehen.
Susan Sarandon and Secretary of State Condoleezza Rice tragen Modelle von Akris, "Switzerlands Chanel".

"Akris steht für eine neue Form von Luxus und Modernität. Selbstverständlich und unprätentiös. Mit einer besonderen Sensibilität für die Persönlichkeit einer Frau, selbstbewusst und feminin. Mit klaren Linien und einer schnörkellosen Sprache, subtil und trotzdem souverän. Schöpferisch aufwendig, artisanal und unaufdringlich, aber unverkennbar in der Ausstrahlung."

Es fallen edle Stoffe, schöne Farben, Understatement und Liebe zum Detail auf. Verzichten könnte ich auf die vielen offenen Schnittkanten, sie passen zwar ins Zeitalter der Dekonstruktion, aber die Trage- und Pflegeeigenschaften dürften darunter leiden.

Sonntag, 12. November 2006

Martinibrauch Gansabhauet

Es ist kein besonders ästhetischer Brauch. Trotz der schönen Sonnenmaske und dem roten Umhang, den die Teilnehmer tragen.
gansabhauetDie kleine Bühne inmitten von Sursee ist von Zuschauern umstellt und man friert sich die Zehen ab während man wartet, bis die Gans endlich abgehauen ist. Weil das Schwert stumpf ist und dem Schläger oder der Schlägerin die Augen verbunden sind, geht das Abhauen nicht so schnell. Die Schulkinder vergnügen sich mittlerweile mit Stangenklettern und wenn die Gans geköpft ist, werden sich die Frechsten unter ihnen um ihren Kopf balgen.
Besonders würdevoll ist das Spektakel nicht, auch wenn das Tier schon tot ist und angeblich ein artgerechtes und glückliches Leben geführt hat. Der Hals wird bei jedem Hieb länger, die Halsfedern sind schon längst ausgerupft. Jeder hat nur einen Schlag und es braucht neun oder zehn Versuche bis das Tier endlich erlöst ist. Immerhin war es schon vorher tot. Das war jedoch nicht immer so.
„Der Kreativität des Menschen, um sich mit Tieren die Zeit zu vertreiben, sind keine Grenzen gesetzt, auch wenn diese Spiele nicht immer von gutem Geschmack und der Tapferkeit der Spieler zeugen", stellt der belgische Sporthistoriker Erik De Vroede fest. Hinter den Quälspielen stehen verschiedene Beweggründe: "In manchen Kulturen war die Auffassung verbreitet, dass durch die Todesangst eines Tieres sein Fleisch an Wohlgeschmack gewinnt. Oder es gehörte die Todesangst des Tieres zum speziellen Genuss, wie in einer besonderen Art von Spielen, wo junge Männer versuchen, angebundene Gänse oder Hähne durch Bewerfen mit Steinen oder Eisenstücken zu töten oder auf einem Pferd reitend den Kopf des aufgehängten Tieres abzureissen oder mit einem Stecken abzuschlagen."
Der Volkskundler Eduard Hoffmann-Krayer schreibt 1915 über die Gansabhauet: „Nicht weniger grausam ist der ehemalige Martinibrauch in Sursee, bei dem die an einer Schnur vom quergespannten Seil niederhängende Gans mit einem Säbel abgehauen wurde. Da dies aber mit verbundenen Augen geschah, so war das Tier selbst den Hieben ausgesetzt.“
Sozialer, mentaler, aber auch wirtschaftlicher Wandel haben bewirkt, dass solche Spiele verschwunden sind – oder soweit "zivilisiert" wurden, dass keine lebenden Tiere mehr verwendet werden.

Mittwoch, 8. November 2006

Kaviar aus der Schweiz

Aus dem Lötschberg Basistunnel laufen pro Sekunde 150 bis 200 Liter warmes Bergwasser mit einer Temperatur zwischen 18 bis 22 Grad. Bevor das Wasser in einen Fluss eingeleitet werden kann, muss es mit Energieaufwand abgekühlt werden. Als Alternative wurde der Plan eines Tropenhauses in Frutigen entwickelt. In diesem sollen tropische Früchte und wärmeliebende Fische gezüchtet werden. Seit Januar 2005 werden unter wissenschaftlicher Begleitung in einer Pilotanlage sibirische Störe für Kaviar und Fleisch gezüchtet.

stoer

Mit sibirischen Stören (acipenser baerii) aus einer Aquakultur in Italien wurde die Zucht aufgebaut. Und ab Dezember soll der erste Schweizer Kaviar auf den Markt kommen.

ruswilIn Ruswil besteht bereits ein solches Tropenhaus. Seit 1998 nutzt es die Abwärme einer Gasverdichtungsstation um tropische Früchte, Bananen, Papayas und Sternfrüchte zu produzieren. Hier ein Blick in den Bananenhain.















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Mittwoch, 6. September 2006

Im Bundeshaus in Bern

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